Wenn ein System in der Lage ist, in „Echtzeit“ auf ein Ereignis zu reagieren, bedeutet dies, dass es innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums reagiert. Achtung: Der Begriff sagt per se nichts über die Geschwindigkeit oder Leistung eines Systems aus, auch wenn er umgangssprachlich häufig so verwendet wird.

Mess- und Regelungstechnik-Lösungen auf Basis von Echtzeitsystemen sind besonders effizient. Warum? Man stelle sich ein Schiff vor, das mithilfe eines Autopiloten (ein typischer Anwendungsfall eines Regelungs-Systems) seinen Kurs halten soll. Damit das zuverlässig funktioniert, muss der Kurs stabil gehalten werden, auch beim Auftreten von Störgrößen, die von außen auf den Prozess des Fahrens wirken. Sollten beispielsweise Querströmungen auftreten, die das Schiff vom Kurs abzubringen drohen, so ist ein Autopilot von Vorteil, der innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens reagiert – in Echtzeit also. Die Regelgröße – der Kurs – muss in einer klar definierten Zeitspanne wieder an die Führungsgröße – den richtigen Kurs – angepasst werden. Gerade für Roboter und Automation generell stellt dies einen großen Vorteil dar.

Unterschieden werden:

  • die harte Echtzeit, bei der garantiert ist, dass der vorgegebene Zeitrahmen niemals überschritten wird
  • die weiche Echtzeit, bei der der zeitliche Rahmen zumindest statistisch gesehen eingehalten wird
  • die feste Echtzeit, bei der, im Gegensatz zur harten Echtzeit, auch zeitliche Variationen nach unten nicht zulässig sind